Berichte 2017
Deutsche Meisterschaft Triathlon-Langdistanz 13.8.17
(Bericht Oliver Nass)
Bei der diesjährigen Challenge Regensburg (3.8km Schwimmen, 180km Radfahren, 42km Laufen) wurde gleichzeitig die Deutsche Meisterschaft mit ausgetragen.
Dieses Jahr wollte ich einmal eine Auszeit von den Langdistanz-Rennen nehmen, aber ich hatte mich überreden lassen doch in Regensburg zu starten. So meldete ich mich gerade noch rechtzeitig Ende Juni für dieses Event an.
Da ich bis dorthin bereits gut im Training stand, sah ich darin kein Problem.
Leider war das Wetter zum Wettkampf nicht nach meinem Geschmack. Ich fühle mich erst jenseits der 30 Grad-Marke so richtig wohl, aber man muss es nehmen wie es kommt und so fanden wir am Morgen leichter Regen und 14 Grad vor.
Begonnen wurde mit 3.8km Schwimmen im Guggenberger See. Da die Wassertemperatur unter 24.5 Grad lag, war zumindest Neopren erlaubt, das war auch gleichzeitig der wärmste Part des Tages.
Nach 1:05h stieg ich dann aus dem Wasser, streifte den Neopren ab und wechselte auf meinen stärksten Part des Triathlons, das Radfahren.
180km Einzelzeitfahren ohne Windschatten. Das schöne in Regensburg war die geringe Anzahl der Teilnehmer, so dass man wirklich stellenweise ganz allein auf der Straße fuhr. Ab und zu wurde man schon skeptisch sich nicht verfahren zu haben, keine Fahrräder, keine Motorräder, keine Menschen.
Die Kälte, der Regen und der mäßige Wind hinterließ schon bald seine Spuren an meinem Körper, Schmerzen im Knie und Oberschenkel und ich ahnte schon, dass ich das später noch bereuen würde im abschließenden Marathon.
In der 2. Radrunde von 3, wurde mein Rhythmus etwas durcheinander gebracht, als sich mein Sattelflaschenhalter anfing zu lösen, kurz darauf auch der Tachohalter, was beides vorher wochenlang ohne Probleme funktioniert hatte, aber im Wettkampf ist alles anders.
Nach 4:42h wechselte ich dann vom Rad auf die Laufstrecke.
Da mein Hauptziel die Sub10h war und ich nun über 4h Zeit hatte, den Marathon zu laufen, schraubte ich meine Ambitionen von 3:40h auf unter 4h zurück und ließ es locker angehen, was auch zunächst sehr gut funktioniert hatte. Der Regen hatte zwischenzeitlich aufgehört, die Temperatur lag bei ca. 20 Grad, also ideale Voraussetzungen.
Bei KM26 zog ich dann doch das Tempo auf einen Schnitt von 5:15/km an, was eine Zielzeit von ca. 3:50h gewesen wäre, aber dann nahm das Unheil seinen Lauf aus der "kalten" Vorbelastung beim Radfahren und ich bekam ab KM28 Adduktorenkrämpfe in beiden Beinen, so dass ich zuerst nicht mehr weiterlaufen konnte. Nur durch Dehnen, langsames Anlaufen und gemäßigtem Tempo, schleppte ich mich von Krampf zu Krampf. Bei KM38 verlor ich noch einen Zehennagel, Kollateralschäden halt.
Mit verbissenem Blick, sah ich dann doch die Sub10h schwinden, eher ne 10:02h. Durch den Ärger dass es nicht reichen würde, setze ich nochmal alles auf eine Karte, ob nun 10:02 oder 10:15, und zog nochmals das Tempo auf den letzten 3km an und konnte tatsächlich noch in 9:59:18 die Ziellinie überqueren.
Mit Platz 5 in der Deutschen Meisterschaft über die Triathlon-Langdistanz bin ich natürlich voll zufrieden.